
Die Videoanalyse ist eine moderne Methode, um Arbeits- und Produktionsprozesse im Detail zu beobachten, zu bewerten und gezielt zu optimieren. Während früher Prozessanalysen oft nur auf Schätzungen oder Zeitmessungen beruhten, ermöglicht die Videoanalyse heute eine präzise, objektive und visuelle Auswertung realer Abläufe. Sie zeigt auf, wie Tätigkeiten tatsächlich ausgeführt werden – ohne Filter, ohne Interpretation, aber mit klarem Fokus auf Effizienz und Qualität.
Bei einer Videoanalyse werden Arbeitsvorgänge mit einer oder mehreren Kameras aufgezeichnet. Dabei können sowohl ganze Produktionslinien als auch einzelne Tätigkeiten erfasst werden. Wichtig ist, dass die Aufnahmen unauffällig erfolgen, um das natürliche Verhalten der Mitarbeitenden nicht zu beeinflussen.
Anschließend werden die Videos mithilfe spezieller Software analysiert. Die Aufnahmen werden in einzelne Schritte unterteilt, zeitlich gemessen und mit Prozessdaten verknüpft. Auf diese Weise lassen sich Abläufe exakt rekonstruieren und Optimierungspotenziale gezielt aufzeigen.
Beispielsweise kann erkannt werden:
wo unnötige Bewegungen stattfinden,
wann Wartezeiten entstehen,
welche Abläufe sich überschneiden,
oder wo Materialien und Werkzeuge ungünstig positioniert sind.
Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für eine datenbasierte Prozessverbesserung.
Die Stärke der Videoanalyse liegt in der Kombination aus Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Sie macht sichtbar, was mit dem bloßen Auge oft übersehen wird, und erlaubt eine präzise Bewertung von Prozessen.
Unternehmen profitieren in vielerlei Hinsicht:
Objektive Ergebnisse: Entscheidungen basieren auf Fakten, nicht auf Vermutungen.
Klarheit über Abläufe: Jeder sieht, wie Prozesse wirklich ablaufen.
Verbesserte Kommunikation: Teams können gemeinsam über reale Aufnahmen diskutieren.
Schnellere Prozessoptimierung: Schwachstellen werden früh erkannt und behoben.
Nachhaltige Verbesserungen: Standardisierte Abläufe sichern langfristig die Qualität.
Durch den Einsatz von Videoanalysen entsteht ein realistisches, messbares Bild der tatsächlichen Arbeitsrealität – eine Grundlage, die jede klassische Zeitstudie sinnvoll ergänzt.
Die Videoanalyse ist vielseitig einsetzbar. In der Industrie wird sie häufig zur Rüstzeitoptimierung (z. B. im Rahmen der SMED-Methode) eingesetzt, um Maschinenstillstände zu reduzieren. In der Logistik hilft sie, Transport- und Kommissionierprozesse effizienter zu gestalten. Auch in der Dienstleistungsbranche können Arbeitsabläufe analysiert und verbessert werden – etwa bei Kundeninteraktionen oder Büroprozessen.
Darüber hinaus wird die Videoanalyse zunehmend in der Forschung, im Qualitätsmanagement und in der Ausbildung eingesetzt, um Wissen zu vermitteln, Best Practices zu dokumentieren oder Arbeitsstandards zu überprüfen.
Die Frage „Was ist eine Videoanalyse?“ lässt sich einfach beantworten: Sie ist das Auge der modernen Prozessoptimierung. Durch die visuelle Aufzeichnung und datenbasierte Auswertung entsteht ein tiefes Verständnis für Abläufe – und damit die Basis für mehr Effizienz, Qualität und Wirtschaftlichkeit.
Ob in der Produktion, Logistik oder im Service: Eine professionelle Videoanalyse liefert die Informationen, die Unternehmen brauchen, um heute klüger und morgen erfolgreicher zu arbeiten.